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Tagebücher des Staubes und des Lebens darin.

Nach zwei Wochen an Reisen von einem Dorf zum anderen, an Campen unter den Sternen, Teilen des Evangeliums durch open-air Kino und Verteilen von Essen an die Armen... Dachte ich, ich gebe euch ein paar kurze Ausschnitte aus meinem Tagebuch, um euch ein farbenfrohes Bild zu malen und ein paar witzige Momente hervorzuheben, um euch Gebetsanliegen zu geben und euch im Glauben zu ermutigen.


Der Kampf beginnt – Loiyangalani

Peter und ich sind zum entfernten östlichen Ufer des Turkana Sees geflogen in Peters kleiner Cessna. Ich muss sagen, das Flugzeug wächst mir ans Herz. Nachdem wir abgehoben sind, gab Peter mir das Steuer und ließ mich zu dem fast zwei Stunden entfernten Dorf fliegen. Es war mein erstes Mal, das ich über den See geflogen bin und er war gewaltig, ca 20 km breit und über 290 km lang.


Stellt euch vor, dieser kurze Flug hat mir 3-4 Tage Fahrt auf sehr unebenen und gefährlichen Straßen erspart. Und das wäre nur EIN WEG gewesen! Es gibt sogar einen Abschnitt des Weges mit sehr hoher Kriminalität. Sogar die Polizei wird dort von Banditen aufgehalten, ausgeraubt und leider getötet. Ihr könnt euch also meine Erleichterung darüber vorstellen, das wir geflogen sind.


Mission hat ihren Preis, den ich auch gerne zahle, aber wenn wir Risiken verringern können, lasst uns das doch einfach tun.


Sobald wir auf der Landepiste gelandet sind, holte uns ein Missionar in seinem LandCruiser ab und wir rasten zum nächsten Dorf. Man o Man, wir sind über die holprigen Schotterstraßen nur so geflogen. Es fühlte sich an, als wären wir auf zwei Rädern, als wir um manche Kurven fuhren. Über einen Hügel sind wir sehr schnell gefahren, zu schnell.Und als wir über den Kamm des Hügels kamen konnte ich sehen, das wir auf der anderen Seite nach der Brücke auf eine enge Kurve zukamen. Wir fuhren in die Kurve aber es war schon ein bisschen zu spät, und wir fielen an einer Seite von der Brücke in das trockene Flussbett, es gab ein lautes rumpsen, der Fahrer lachte nur und sagte “ups”. Nur gut, das diese LandCruiser fast unzerstörbar sind, dachte ich, denn das klang teuer… Ich schaute rüber zu Peter und sah seine Knöchel, die weiß wurden, als er sich an der Lehne festhielt.


Schaut euch das Video an, um

einen Eidruck zu den Straßen in der Gegend von Loiyangalani zu bekommen


Die Gefähr der Hyänen – Moiete

(Achtung: das ist keine witzige Geschichte, überspringt diesen Teil, wenn ihr wollt)


Als wir im Schatten kauerten neben dem einzigen Betonbau, hörten wir eine traurige Geschichte von den Leitern des Dorfes. Es ging um eine alte Frau, die vor ein paar Nächten betrunken eingeschlafen war. Sie lag mitten auf der unbefestigten Straße die ins Dorf führte. Es war noch nicht viel Zeit verstrichen, da kam ein Rudel Hyänen, fand sie und fraß sie komplett auf! Als die Menschen sie am nächsten Morgen fanden, sahen sie den Rest alkohol und freuten sich, das etwas übrig geblieben war. Sie nahmen die Flasche und machten sich davon.

Diese Geschichte brach mir das Herz, der Alkohol hatte die Gemeinschaft fest im Griff. Die Zerstörung zu der er führen konnte war hier endgültig. Die Gier zeigte sich offensichtlich in der Freude der Menschen, über den Rest in der Flasche, wobei sie die menschlichen Überreste daneben ignorierten. Mir wurde schlecht, aber es erinnerte mich auch daran, wo ich ohne meinen Erlöser wäre und wieso diese Menschen IHN so dringend kennenlernen mussten und befreit werden mussten von ihm.


(nicht mein Foto)


Nach ein paar Tagen, an denen wir uns mit den Leitern der Gemeinschaft getroffen hatten um zu planen und zu organisieren, fühlten wir uns vorbereitet in der nächsten Woche zurück zu kommen mit unserem ganzen Team, den Trucks und der Ausrüstung. Wir wollten einen 2-wöchigen Einsatz durchführen, den Jesus Film zeigen und dabei kleine Open Air Veranstaltungen halten auf Marktplätzen, mit Trainingseinheiten und Seminaren. Wir wollten Essen austeilen an Menschen die dem Hungertod nahe waren. Wir fühlten uns vorbereitet.

ABER dann kam ein Anruf, einen Tag bevor wir losfahren wollten. Der Bezirksleiter, der Leiter des Kreises und der Polizeichef machten eine komplette Kehrtwende und wollte uns nicht mehr erlauben zurück zu kommen. Wir versuchten alles mögliche, aber die Entscheidung stand fest und diese Tür war fest verschlossen.

Ich fühlte wie ein geistlicher Kampf brodelte, diese Menschen brauchten die Hilfe aber wir konnten nicht diejenigen sein, die ihnen helfen, nicht jetzt zumindest.


Wie geht es also weiter?

Versuch Nr. 2 – Katilu


Also, wir mussten keinen Tag warten, bis wir einen Anruf hatten, es war Bischof Peter, ein alter Freund. Er hatte für uns die Erlaubnis bekommen, unseren Einsatz wie geplant auf der westlichen Seite des Flusses durchzuführen. Als wir die gepackten Sachen bereitstehen sahen und Gott für uns diese Tür geöffnet hatte, zögerten wir nicht länger und machten uns direkt auf den Weg. Wir wollten jeden Tag ein anderes Dorf anfahren, zwei Wochen lang war volles Programm geplant, von morgens bis abends an jedem Ort. Wunderbar.


ABER nur 7 Stunden fahrt später, kam der Truck zu einem Halt. Die Zahnräder in der Antriebswelle waren verschoben, sodass die Haupt-Antriebswelle sich frei drehte. Das Fahrzeug würde so nirgendwo hinfahren. Wir haben 4 Stunden gebraucht, um den Fehler zu finden und festzustellen, das wir ihn nicht am Straßenrand beheben konnten, also fuhr ich das Team zurück zum Stützpunkt in unserem Ersatzauto (für sowas nehmen wir immer zwei Fahrzeuge mit), dann haben wir ungefähr 6 Stunden gebraucht, um nach Hause zu kommen. Dort nahm das Team einen größeren Truck mit. Der Plan war es den anderen Truck zu ziehen und nach Hause abzuschleppen! Dann fuhren sie weitere 7 Stunden, hakten den Truck ein und zogen ihn noch 7 Stunden nach Hause. Das Team kam um ca. 5 Uhr morgens an und war erschöpft, wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt.

Unser Mercedes unimog und Anhänger mit dem Kino setup und 2 Tonnen Essen


Der Rückschlag schien Peter nicht aufzuhalten. Wir wollten unsere ersten paar Leiterschaftsseminare halten in den ersten 2 Städten und die Pastoren hatten schon lange Wege hinter sich, um dort zu sein. Wir wollten sie nicht im Stich lassen! Also brachen Peter und ich um 6 Uhr morgens auf und flogen den Hügel herab zu einer kleinen Landepiste. Wir setzten uns in ein kleines Taxi und kamen um 8 Uhr morgens vor der Gemeinde an, bereit loszulegen.


Als für uns Chai vorbereitet wurde gab es etwas Tumult in den ersten Reihen in der Gemeinde. Ich ging hin, um zu sehen was es war. Die Ältesten waren dabei eine Schange zu töten. Ein ganz neues Erlebnis für mich (Eine Schlange in der Gemeiden meine ich), und vielleicht auch Stoff für eine Predigt in Zukunft……

In den nächten Tagen führte ich ungefähr drei Seminare zu den Grundlagen der Leiterschaft mit Peter und Pastor Onyango (unser Kenia Koordinator), die den Rest des Semiars hielten, durch. Peters Vater hatte diese Gemeinde in den 70ern gegründet und wurde dort später getauft, also wurden wir wie Familie behandelt. Leider konnte das Team die Trucks nach mehreren Tagen immer noch nicht reparieren, also mussten wir zurück nach Hause, bis alle bereit waren. Außerdem musste ich vor Ort sein, um das Ersatzauto zu fahren.


Wieder konnten Peter und ich fühlen wie der Teufel umherschleicht, wie der Löwe, bereit zu verschlingen, gar nicht zufrieden mit der Aufgabe die wir angepackt hatten.


Versuch Nr. 3...wieder auf Kurs

Wir waren wieder vom Kurs abgekommen und diesmal schafften wir es zur Gemeinde, in der Peter und ich erst vor einigen Tagen waren, es war ca. 20 Uhr. Wir waren fertig nach einem langen Tag auf der Straße und ungefähr 4 Stunden Pannen. In den nächsten Tagen verbrauchten wir 14 Riemen durch Pannen, Lenken und den Luftdruck für den Truck. Und jedes Mal, wenn ein Riemen riss mussten wir eine lange Pause einlegen für die Reparatur.



Der Aufbau des Lagers


Wir waren ein Team aus 10 hungrigen Männern, der Koch war also immer die erste Priorität beim Aufbau. Dazu mussten wir eine leere Hütte finden, um die Küche aufzubauen und den Kessel aufzusetzen, für unsere Tees und Kaffees. Über den Einsatz sind wir von 3 täglichen Mahlzeiten zu 1 oder 2 Mahlzeiten am Tag gekommen, mit viel Tee dazwischen. Als wir von einem Dorf zum anderen fuhren war einfach nicht genug Zeit, um warme Mahlzeiten zu kochen. Sobald die Küche stand fingen wir unser Programm mit Predigen, Lehren und Film an. Wir benutzten den Jesus Film und eine Reihe neuer Filme in denen es um einen afrikanischen Leiter ging, der auf den Jesus Film reagiert. Das nutzten wir um das Evangelium und die Grundlagen des Christentums zu erklären. Menschen saßen im Staub und jedes Dorf war anders. Wir kamen um Mitternacht zurück zum Lager, suchten uns einen Platz zum schlafen. Ich schlief meistens auf dem Dach des Trucks unter den Sternen. Eine Entscheidun die ich wohl später bereuen würde, aber das kommt in einem anderen Blog. ;) Wenn wir Glück hatten und das Dorf einen Brunnen hatte, nahmen wir ein Mitternachts-Bad im Mondschein und wuschen uns den Staub und Schweiß des Tages ab (Sehr wenige Dörfer hatten Brunnen).

Deren, mein Schwager schläft neben mir auf dem Truck


“Ist es sicher Scheff?” - Lopuri


In der ersten Nacht haben wir eine Weile gebraucht, um den besten Aufbau zu finden. Einmal hat ein alter Mann uns den Weg versperrt und wollte nicht gehen. Nachdem wir ihn angefleht haben zur Seite zu gehen, gab er widerwillig nach, aber als ich an ihm vorbeiging versuchte er mich mit einem Stock zu schlagen, einem richtig dicken mit zwei Zahnrädern am oberen Ende! Haha, vorsicht…


Später in einer Runde mit den Leitern beim Gespräch über die Nacht, erzählte uns der Leiter vor Ort Geschichten über Überfälle und Schiessereien ganz in der Nähe von uns. Er hatte Fotos und Videos von dem Vorfall, die er uns gerne zeigen wollte. In dieser Nacht wurde ein Mann erschossen, ein Nachbardorf stand in Brand und verbrannte vollkommen. Niemand war verletzt aber alle unsere Häuser und unsere Gemeinde waren zerstört. Es schien viel los zu sein um uns herum, viel worüber wir ins Gebete gehen sollten.


Ein Gespräch mit dem Scheff…


Scheff: “Zur Zeit haben wir Frieden in der Region, keine Gewalt mehr, der Bezirk ist sicher.”

Ich: “Oh, ich wusste nicht, das es so schlimm ist. Wann waren denn die Vorfälle mit Gewalt und Totschlag?”

Scheff: “Gestern”

Ich: ”Alles klar”


Kinder, die sich versammeln, um den Jesus Film zu sehen, Wir haben den Anhänger als Basis genommen


Unter Arrest und Beschuss und ein paar fehlende Zähne – Katilu


Der Aufbau ging viel schneller diesmal, aber die Gemeinde vor Ort machte Programm, um uns zu helfen. Als wir alles aufgebaut hatten, war es schwierig die Leitung vom Programm wieder zu bekommen und es nicht zu einem Gottesdienst werden zu lassen! Es war uns wichtig, das dieser Einsatz nicht wie ein Gottesdienst aussah mit viel religiöser Sprache, Musik u.s.w.. Der ganze Sinn von diesem Einsatz war es, das Evangelium denen zu verkündigen, die es noch nicht gehört haben, den Ausgestoßenen, den Menschen in den Bars und Clubs, denen die sich nie trauen würden einen Fuß in die Gemeinde zu setzen, für diese waren wir da!


Im Rückblick schien es, als hätte uns Gott bewahrt. Denn kurz bevor wir im Begriff waren die Leitung des Programms zu übernehmen, kamen verärgerte Polizisten, um uns zu verhaften, unsere Fahrzeuge zu beschlagnahmen und unsere Kino Ausrüstung wegzunehmen!!!

Jackson (Leiter der Technikabteilung) sah was passierte und schnappte sich Deren und mich und sagte uns, das wir uns hinten im Truck verstecken sollten. Das wir die Auseinandersetzung den Pastoren aus dem Ort überlassen sollten. Nach ein paar Stunden entschieden sich alle Christen aus der Gemeinschaft, rauszugehen und vor der Polizei Wache zu protestieren, und zu verlangen das der Einsatz fortgesetzt werden darf. Als er (Jackson?) endlich ankam ging ein Jubeln aus von allen Gläubigen, und es dauerte nicht lange, bis er die Dinge klarstellen konnte und wir anfangen durften!

Wir haben Peter gerufen und ihm erzählt, das die Luft rein ist. Aber als wir anfingen uns zu sammeln, bekamen wir direkt Probleme mit dem Ton, den Mikrophonen und der Beleuchtung. Es fühlte sich an, als gäbe es keine Chance, das es funktionieren würde. Aber kurz bevor wir aufgaben, versuchten wir als letzte Option, Stom von einem Laden in der Nähe über ein paar Verlängerungskabeln zu bekommen! Das hat funktioniert und wir konnten die Nacht zu ende führen. Obwohl ich befürchte, das wir viele Leute verloren haben wegen der ganzen Unterbrechungen und Störungen. Nochmal, es hat sich angefühlt wie ein richtiger geistlicher Kampf, der um uns ausgetragen wurde, und sowas sage ich nicht leichtfertig!


Als wir auf dem Rückweg zum Lager waren, gab es eine hohe Flamme im Fahrerhaus, gefolgt von einer Wand an schwarzem Rauch. Jackson trat ruckartig auf die Bremse, David Mwangis Kopf stieß geradewegs auf das Armaturenbrett und seine beiden Vorderzähne flogen raus! Ein paar Leute saßen auf Plastikstühlen hinten im Anhänger und alle flogen herum. Dann sprangen alle raus und waren am husten und prusten, nicht jeder fand das witzig. Aber ich muss sagen, ich fand es etwas witzig...(erzählt das aber nicht dem Team)

Die Erwachsenen sitzen bisschen weiter hinten und sehen den Film auf einem Marktplatz



Schönheit, um welchen Preis? Patadum


Patadum war ein schönes Dorf, weit draußen und abgelegen. Man kann es am Ende einer langen sandigen Straße finden, auf der man mehrere Stunden Fahrt braucht bis zu ihrem Ende. Ohne die leiseste Ahnung zu haben, das es Menschen geben könnte die dort leben. Keine Entwicklung, Infrastruktur oder irgendwas, nur die Schönheit der Natur.


Als wir ankamen, begrüßte uns eine Frau mit Gesang und Tanz, sie machte ein kleines Spektakel daraus und ich spürte, das etwas nicht ganz stimmte. Es dauerte nicht lang bis sie anfing zu weinen, zu jammern und um essen zu betteln, sie war sehr emotional. Sie schien verzweifelt. Ihr Mann kam und es gab eine kleine häusliche Auseinandersetzung. Der Ort war Arm und die Menschen brauchten Nahrung und Wasser. Wir entschieden, das dies ein guter Ort wäre, ein paar Säcke Essen abzuladen, um zu helfen. Als wir anfingen mit verteilen, schien die Schlange nicht zu enden. Wir dachten 200 kg Essen zu verteilen und kamen am Ende auf 400 kg. Es schien wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ich weiß nicht, ob ich jemals verstehen werde, wieso Menschen leben wo sie leben, ohne Zugang zu Essen oder Wasser. Das Leben hier war hart und es war etwas womit ich kämpfen musste, wissend, das nur ein paar hundert km weiter eine grüne Oase mit Flüssen, wilden Früchten und fruchtbarem Land war. Vielleicht ist das Leben ja nicht so einfach, ich weiß auch nicht.


Ich versuche Mais gerecht zu verteilen, das jeder etwas bekommt

Abendessen mit Ausblick – Nasagar


Aus irgendeinem Grund hatten sich die Pläne geändert, in Afrika ändern sich Pläne immer. Also waren wir nach Nasagar – einem großen Dorf an der Autobahn zum Kakuma Flüchtlingslager – abgebogen, anstatt weiterzufahren.

Hier hatten wir einen Erfolgreichen Film Einsatz und am Morgen predigte Peter in der PAG Gemeinde, witzigerweise wurde sie von unserem Nachbar in Eldoret gebaut.

Es ist toll zu sehen, wie Gott seinen meisterhaften Wandteppich durch Zeit und Raum webt.

Die Abendessenssituation war etwas seltsam. Unsere vier Tische waren in der Mitte von einem Schlachthaus aufgestellt, sodass wir während dem Essen zusehen konnten wie einige Ziegen geschlachtet, gehäutet und ausgenommen wurden. Für einige aus dem Team, war das ein bisschen zu viel...


Peter spricht mit den Menschen in der PAG Gemeinde, die Gebet wollen,


Ameisen in meiner Hose – Nameyana


Die Goldstadt, wurde von Goldwäschern, die in den Bergen gearbeitet haben, gebaut. Ein schöner Ort mit viel mehr Wohlstand als in anderen Dörfern, die wir gesehen hatten, aber mit diesem Wohlstand kam auch ein großer Bedarf nach dem Evangelium, denn die Herzen vieler Menschen aus der Region hatten sich dem Alkohol, den Drogen und der Lust zugewandt.


Die Menge kam mir viel aufgekratzter vor, und es war schwer zu predigen, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen war nicht einfach. Ich sprach über die Rolle von ihrem Opfersystem und der Zauberei und wie Jesus gekommen ist, um dem ganzen ein Ende zu setzen. Aber als ich predigte sah ich in die Menge und wurde entmutigt, ich beendete schnell und machte mit dem Film weiter. Peter ermutigte mich später und sagte, ich sollte nächstes Mal mit einer guten alten Geschichte einleiten, um das Interesse der Menschen zu wecken, dann könnte ich darauf aufbauen. Genau wie Jesus Gleichnisse, dachte ich. Es gibt immer viel zu lernen…...

Die Kinder hier waren besonders frech. Einmal kletterten sie auf einen Baum und ließen Ameisen in das Top von einem Mädchen aus dem Team fallen. Später, als sie auf dem Weg nach Hause war, jagten sie das Mädchen mit einer Schlange, warfen sie auf das Mädchen und machten dabei ihr Schreien nach. Das arme Mädchen, es war ihr erstes Mal in Afrika und wohl nicht die beste Begrüßung.


Eine Gruppe junger Männer, die das Gesagte auf dem Marktplatz abwägt



Heißer Chai – Losigit

Das war der unkomplizierteste Tag bis jetzt, der Aufbau ging schnell, der Ton, der Film und die Gespräche liefen einwandfrei. Viele Menschen nahmen teil, sahen zu und hörten gespannt zu. Sie reagierten auf alle Szenen, was uns zeigte, das die Übersetzung deutlich ankam und der Film effektiv kommuniziert wurde.


Bei einer Tasse Chai fing das Team eine hitzige Diskussion an. Das Thema – wenn du deine Gemeinde für eine andere verlässt bist du ein abtrünniger und bist vom Glauben abgefallen. Es war eine heiße Debatte aber alles lief in einem wohlwollenden Tonfall. Abgesehen von dem Thema mag ich solche Diskussionen, man sieht den Charakter der Menschen und ihre Einstellungen aufleben, sie geben einen seltenen Einblick in das Leben der Menschen und ihre kulturellen Überzeugungen, die immer noch sehr weit verbreitet sind.


Gebet für die neu gegründete Gemeinde, wie du siehst ist sie sehr schlicht


Eine etwas andere Toiletten-Erfahrung – Kanukurudio

Das schlecht Schlafen, die fehlenden Duschen und 1 richtige Mahlzeit am Tag machten sich bemerkbar. In jedem freien Augenblick konnte man das Team beim schlafen unter den Trucks sehen, ein Versuch Schatten zu finden wegen der stechenden Sonne. Ich sah auf meine Uhr - wir hatten 40 Grad Hitze.

Zu allem Überfluss hatten sich Fledermäuse dazu entschieden sich in der Grube des langen Plumpsklos einzunisten. Man konnte also nicht auf Toilette gehen, ohne das zwischen den Beinen Fledermäuse rausflogen. Und man hat sie unten kauern sehen, während man versuchte sein Geschäft zu erledigen. Das ist etwas, worauf ich mit einem Schmunzeln zurückschaue, was für eine seltsame Erinnerung.

Nicht lange nach unserer Ankunft machten wir ein Nickerchen im Schatten, da kam ein Pastor mit 50 Menschen im schlepptau zu uns geschlendert. Alle waren am singen und tanzen. Er fragte, ob Peter Franz hier wäre, um ein Seminar zu halten. Ich schaute rüber, Peter machte ein Schläfchen, in Crocks, Shorts und einem T-shirt, (nicht üblich für einen Prediger in Kenia). Ich fand es witzig zu sehen, wie Peter begriff in welcher Situation er war. Aber nichts desto trotz sprang er auf und hielt für den Rest des Morgens bis zum Abend ein hervorragendes Seminar. Er sprach zu den Kindern, Jugendlichen und Frauen, die teilnahmen. Ich teilte ein Foto auf Instagram, denn dies war einer der seltenen Orte, an denen wir Empfang hatten. Es war nicht viel später, als mich Becki anrief und fragte, was in aller Welt Peter da tat, als er in Crocks predigte. Ich hatte viel Grund zu schmunzeln, an jedem Tag.


In der Nacht, während wir den Jesus Film sahen, krabbelte ein Skorpion an Peter vorbei. Nachdem ich ihn fragte, ob er ihn getötet hat, oder nicht, antwortete er: “Wenn er kein Problem mit mir hat, habe ich auch kein Problem mit ihm.” Noch ein Schmunzeln.


Peter hält einen spontanen Gottesdienst in Kanukurudio


Fast fertig – Kaeris

Wegen einer vorherigen Planänderung, würde dies unser letzter Halt sein, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Wir waren jetzt tief in der Turkanawüste, etwa 1000 km von zu Hause entfernt. Als wir beim Frühstück zusammensaßen hörte ich die Geschichte darüber, wie unser Wachmann einen Lappen als Schlüsselring nahm für die Schlüssel zu unserer Hauptverwaltung. Denn so konnte er sie einfacher an die Tür hängen. Eines Tages fiel ihm der Lappen beim essen in seine Fischsuppe. Nun, später in dieser Nacht kam eine Ratte, roch den Fisch und rannte mit dem ganzen Schlüsselbund davon. Und es war erst ein Jahr später, das er vor einem Abflussrohr wieder auftauchte.

Man braucht Zeit, um mit Menschen Gemeinschaft zu haben, ihre Geschichten zu hören, zu lachen und zu diskutieren, sie und ihre Überzeugungen verstehen zu können, mit ihren Kulturen und Werten. Deswegen sind diese Trips eine unbezahlbare Möglichkeit für uns Gottes große Liebe zu uns zu verstehen und anderen zu zeigen. Wir sind sehr weit auf schlechten Straßen gereist, um das Evangelium unseres Herr Jesus Christus zu teilen. Hunderte und hunderte von Menschen haben jeden Tag das Evangelium gehört, und hunderte kamen nach vorne, um ihr Leben Jesus zu geben. Pastoren vor Ort waren bei jedem Schritt des Weges dabei und sie werden den Prozess der Jüngerschaft und des Mentoring weiterführen. Das ist lebenswichtig für den Wachstum in der Nachfolge unseres Herrn. Wir haben 2 Tonnen Essen verteilt, an diejenigen die vom Hungertod bedroht sind. Ich kann nur beten, das es ihnen geholfen hat etwas länger zu überleben.

Den Jesus Film unter den Sternen zu schauen ist einfach wunderbar


Jetzt noch etwas persönliches: ich habe sicherlich noch einen langen Weg vor mir, auf dem ich lerne eine Botschaft effektiv rüberzubringen und meinen Glauben gut auszudrücken. Aber ich bin Gott dankbar für die Möglichkeit es zu versuchen. Und ich bin auch Peter und Becki Franz dankbar, die mich unter ihre Fittiche genommen haben und mich leiten wenn ich stolpere und übe. Ich bin mir sicher, viele hätten mich schon aufgegeben. Es erfordert auch einen standhaften Glauben von der Seite meiner Frau, Jessie, sie ist wochenlag alleine zu Hause mit drei kleinen Kindern. Wir sind als Familie zusammen an diesem Auftrag und sie lässt mich ziehen, sodass ich die Herrlichkeit unseres wunderbaren Königs verkündigen kann. Und das sollte man nicht unterschätzen, man kann es auch nicht überbewerten.


Das war jetzt ein längerer Blog und wenn du es bis hierhin geschafft hast – gut gemacht! Ich hoffe du wurdest dadurch gesegnet, ermutigt und vielleicht auch herausgefordert.


Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal

Familie Rex in Kenia



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