Eine kurze Geschichte zum Anfang. . .
Während dem Krieg, reiste Julius von einem Dorf zum anderen, um das Evangelium zu weiterzusagen. Weil es nicht sicher war tagsüber zu reisen, reiste er nachts, ohne Fackel oder anderes Licht. Er mied alle Wege und Straßen, denn er wollte nicht erschossen werden, deswegen ging er den Weg bei Sternenlicht. Sogar der Mond war zu hell und konnte die Miliz auf seinen Standort aufmerksam machen. In einer dieser Nächte, als es stockduster war, machte er sich auf den Weg zu einem Dorf, das ungefähr 8 Stunden entfernt war.
Um ungefähr 23 Uhr, als er seinen Weg durch das Dickicht bahnte, trat er auf etwas, so dick wie das Bein eines Mannes. Sofort überfiel ihn Schrecken. Er begriff was es war – eine Schlange. Sofort spürte er einen Schmerz, die Schlange wand sich um ihn und biss in seine Wade. Er wusste nicht welche Art Schlange es war, giftig oder nicht, aber es gab keine Zeit rumzustehen und sich darüber Gedanken zu machen! Er strengte sich an so schnell er konnte zum nächsten Dorf zu kommen. Aber langsam verbreitete sich der Schmerz. Als das Gift sich verteilte, sein Herz pumpte es durch den ganzen Körper, verlor er langsam das Bewusstsein. Fortsetzung folgt…
Los geht’s !!!
Nach meinem letzten Abenteuer – hier könnt ihr alles darüber lesen,
hatte ich zwei, drei Tage um mich zu erholen, Valours dritten Geburtstag zu feiern und ein paar Freunde zu treffen, was für ein Szenenwechsel! Schnell warf ich alles in die Waschmaschine, um die Sachen dann einen Nachmittag trocknen zu lassen und gleich wieder für den Süd Sudan zu packen!
Vor kurzem hatte ich Kontakt mit einem Mann namens John Finkenbeiner, er hatte gerade eine Organisation in Kenia gegründet (The Ebony Grove Associates – TEGA). Es war ihm ein Anliegen, das sein kenianisches Team so viel wie möglich in Berührung mit dem Missionsfeld und unerreichten Menschen kommt. Er hatte mich gefragt, ob ich Interesse daran habe sein Team zu unserem Standpunkt im Süd Sudan zu bringen, wo unser Bruder Mark leitet. John entschied sich ein AIM Flugzeug zu mieten und ein paar Ärzte und Krankenschwestern zu fragen, ob sie auf einen medizinischen Einsatz mitkommen wollen. Wir von GFI erwarteten einen Bibelschüler, der für ein paar Monate für ein Praktikum kommen sollte. Und ich dachte, das wäre auch für ihn eine super Erfahrung. Der einzige Haken an der Sache war, das der arme Kerl gerade erst in der vorigen Nacht aus dem kalten verschneiten Deutschland mit -10°C gelandet war. Und im Süd Sudan waren es über 40°C, an seinem ersten Tag in Arfika. (In der Vergangenheit hat der drastische Temperaturunterschied den ausländischen Besuchern nicht gut getan.) Na ja, ich hoffe er macht es mit…
Ich betete darüber und hatte das Gefühl, Gott sagt mir, ich sollte gehen. Es war eine super Möglichkeit für den Bibelschüler und für mich Teil eines großen medizinischen Einsatzes zu sein.Dabei konnten wir auch mehr Zeit an unserem Standpunkt im Süd Sudan verbringen und unser Team dort ermutigen.
Eine Bemerkung am Rande – schaut euch gerne das Video von 2019 an, es hebt die Not für solch einen Einsatz hervor und zeigt unsere Hoffnung diesen Einsatz bald durchzuführen. Es ist wundervoll auf diese Dinge zurück zu blicken, besonders wenn wir unsere Pläne und Hoffnungen umsetzen dürfen.
Mit einem gemieteten Flugzeug zu reisen war purer Luxus im Vergleich zu einer Woche Fahrt, die ich letztes Mal gebraucht habe! In etwas mehr als einer Stunde waren wir an der Grenze und so vieles hatte sich verändert im letzten Jahr, ich konnte es kaum glauben! Die Chinesen haben eine große Schnellstraße von Eldoret bis zur Grenze gebaut. Dann über das Niemandsland und ganz rüber nach Juba wurde der Weg gekiest, also noch nicht asphaltiert aber schonmal besser. Mir wurde gesagt, das diese Schnellstraße den Anschluss bis nach Kairo in Ägypten schafft! Also eine Reise die einst ein großes Abenteuer war, und nach super Vierradantrieb-Fähigkeiten verlangte, wurde jetzt zu einem Spaziergang im Park. Es ist erstaunlich wie schnell sich Dinge verändern und entwickeln. Der Süd Sudan hat sein neues MTN-Mobilfunknetz eingeführt und jetzt hatten wir Empfang an unserem Standort. (Vorher musste man auf dem Dach des Trucks stehen, um einen Balken Empfang zu bekommen, aber es war besser als nichts!)
Als wir zur Missionsstation einbogen konnte ich sie fast nicht wieder erkennen! Lorne, Marks Frau, hatte an einem Landwirtschaftskurs in Kenia teilgenommen „Landwirtschaft nach Gottes Plan“ und wandte das Wissen gut an. Das einst staubige, trockene Sandtal erblühte jetzt mit Leben, der Zaun war mit Zuckerrohr bestückt, die Häuser waren mit Papaya-, Bananen- und Guavenbäumen umgeben, Wassermelonen und anderes Gemüse füllte die Hochbeete. Vor den Häusern standen Plastiktische und -Stühle im Schatten von zwei Bougainvillea Bäumen. Dieser Ort war eine Oase, ich konnte kaum glauben wie schnell die Bäume gewachsen waren!
Das letzte Mal als ich dort war, gab es im Umkreis von 100km keinen Strom, aber jetzt hatten Mark und Julius ein paar Solarpaneelen auf ihren Dächern, diese waren mit Autobatterien verbunden. Das gab uns genug Strom für Beleuchtung in der Nacht und sogar einen kleinen Satelliten-TV! Ich kann mich noch daran erinnern, wie schwer es war hier zu bleiben ohne ein Dach über dem Kopf oder Zugang zu Wasser, es fühlte sich an, als wäre alles gegen dich. Von der brennend heißen Sonne bis hin zu den Schlangen und Skorpionen, die gerne um unsere Zelte schlängelten. Was für ein Unterschied! Unser Gästehaus war noch im Bau aber schon soweit, das jeder von uns sich einen Raum teilen konnte. Wir schliefen zu dritt in einem Raum, mit einer einfachen Matte auf dem Boden, einem Schlafsack und unseren Taschen als Kissen. Ich teilte mir den Raum mit dem Arzt des Teams und TEGAs Medienbeauftragten - Josh.
Nach einer unruhigen Nacht und einer Dusche aus dem Eimer, um den Staub des Vortages abzuwaschen, machten wir uns früh auf den Weg zu einem nahegelegenen Dorf. Und es sollte nicht anders sein, als das es das Dorf war in dem Peter und ich bei einem früheren Abenteuer stecken geblieben waren – hier könnt ihr über das ganze Drama lesen und auch darüber, wie Gott etwas sehr besonderes in der Situation gemacht hat.
Der Dschungelarzt (im Werden)
Wir stellten ein paar Tische unter einem Baum auf, die Ärzte und Krankenschwestern zogen ein paar Kittel an und wir mussten nicht lange warten. Nach 5 Minuten hatten wir mehr als 50 kleine Kinder die herumliefen und eine Menschenmenge die sich darum stritt den Arzt als erstes zu sehen. Viele der Männer und kleinen Jungs hatten AK47 Gewehre, ein paar trugen Macheten oder Speere, Kinder hatten Pfeil und Bogen (und glaubt mir, es waren kein Spielzeug). Viele der Menschen trugen keine oder nur sehr wenig Kleidung. (Ich ringe noch damit wie ich Fotos und Videos von diesen Menschen zeigen kann und wie ich alles zensieren kann für unseren lieben westlichen Leserkreis.)
Ein Prinz in Leopardenfell 🐆
In der Menge kam ich an einer Frau vorbei die ihr Baby in einer Trage aus Leopardenfell trug und später an einer mit einem anderen Fell. Ich erkannte das Tier nicht, von dem das Fell war. Vielleicht ein Gepard?! Ich machte eine witzige Bemerkung und sagte, das ihre Kinder die Söhne von Königen sein müssen mit solch luxuriösen Tragen, und sie lachten. Ihre Männer hatten die Tiere getötet, weil sie in ihr Dorf eingebrochen waren und ein paar Ziegen gestohlen hatten.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, das diese Tiere noch wild in der Gegend umherstreifen. Es brachte mich zum lächeln mir die Tatsache gefällt, das diese Tiere in manchen Teilen der Erde noch frei und wild rumlaufen und nicht in Käfigen in Zoos eingesperrt sind oder in Nationalparks, um von Touristen täglich fotografiert zu werden aus der Sicherheit ihrer Trucks, mit Reiseführern die sie „wild“ nennen. Ich weiß nicht genau wieso, aber es war mir wichtig und es ist einfach eines dieser Dinge, die mich glücklich machen.
Während die Ärzte und Krankenschwestern anfingen Patienten zu behandeln, leitete der Bibelschüler Amiel mit anderen die Kinder an, um ihnen Wurmmedizin zu geben. Die Kinder bekamen Tabletten und die Babys eine flüssige Lösung, zu der wir sie überreden mussten. Es war offensichtlich das nach stundenlanger Arbeit, noch viel zu tun war vor Ort.
In Gesprächen mit dem medizinischen Team wurde deutlich, das HIV häufig ist, die Sterberate von Säuglingen ist sehr hoch, vieles an Bildung und Entwicklung musste noch wachsen in dieser Region. Es war wunderbar diese Ärzte und Krankenschwestern aufleben und voller Tatendrang ans Werk gehen zu sehen.
Kulturschock
Man könnte meinen, als Kenianer sind sie solche Situationen gewöhnt, aber man würde sich irren. Eldoret und Nairobi sind moderne Städte, gar nicht so anders wie die, die du gewöhnt bist, mit Einkaufszentren, Kinos und Fast food Restaurants. Zu einem so abgelegenen und unerreichten Ort wie diesem zu reisen war ein Kulturschock für sie, genauso wie es für dich oder mich wäre. Trotz ihrer Hautfarbe kamen die einheimischen Toposa Leute und kniffen und stupsten sie, genauso sehr wie sie es bei mir taten. Sie untersuchten ihre Kleidung und Sonnenbrillen.
In einem Gespräch mit dem Team Leiter fand ich später heraus, das ihr größter Kulturschock darin bestand herauszufinden, wie sie mit Menschen interagieren können, die keine Kleidung trugen und komplett nackt waren. Das fanden sie anfangs sehr seltsam, gewöhnten sich aber bald daran.
Einblick in die Kultur
Einen weiteren kleinen Einblick bekam ich an einem Abend beim Abendessen. Die Männer und Frauen in dieser Region führen sehr getrennte Leben. Die Frauen machen all die Arbeit und kümmern sich um die Familie und das Zuhause, während die Männer unter den Bäumen liegen und grundsätzlich nichts tun. Das ergibt dann ein Dorf. Der Teil, den ich nicht wusste war, das wenn ein Mann sich aufmacht, um eine weitere Frau zu suchen sagt er oft: „Ich gehe los, um noch einen ‚Esel’ zu holen.“. Das ist ihre wörtliche Sicht auf ihre Frauen und Frauen im Allgemeinen. Mein Gebet ist es, das die noch ein weiterer Punkt ist, den die transformierende Wahrheit des Evangeliums bald verändert.
Zurück zur Haupthandlung
Während der medizinische Einsatz lief schlenderte ich davon, ins Dorf, um mich mit den Ältesten und Leitern der Gemeinde zu treffen. Ich traf mich mit Mark und wir verbrachten etwas Zeit damit, den Menschen zuzuhören und sie zu ermutigen in ihrem Glauben, ihrem Wachstum und um ihnen zu erzählen, das Menschen auf der ganzen Welt für sie beten. Ich glaube, das Wissen, das trotz der weiten physischen Entfernung, sie zum größeren Leib Christi gehören, einem Leib der für sie sorgt und sie liebt, für sie betet und sie unterstützt durch Menschen wie uns...Dieses Wissen hat sie sehr tief berührt, ich konnte die Verwunderung in ihren Gesichtern sehen, als ich erklärte, wie ich um die ganze Welt gereist bin, um Gläubigen über die Toposa zu erzählen, das zeigte eine Art Liebe, die sie glaube ich äußerst stark gefühlt haben. Also bitte, betet weiter für die Toposa und ihre Nachbarstämme, die alle komplett unerreicht sind und nichts vom Evangelium unseres Herrn Jesus Christus wissen.
Tag für Tag wiederholten wir diese Tätigkeiten in verschiedenen Dörfern. Wir versorgten die Kranken und Bedürftigen, hörten uns die Nöte und Schmerzen der Menschen an und ermutigten die neuen Leiter der Jüngerschafts-Gruppen. Einige von ihnen waren über 80km gelaufen, nur um uns zu treffen und ein Wort der Ermutigung für sich und ihre Gruppe zu erhalten!!!
Könnt ihr euch vorstellen 80 km zu laufen, nur um ein Wort der Ermutigung zurück zu eurer Gemeinde zu bringen?
Wow, wir als westliche Gemeinde sind verwöhnt! Ich liebe diesen Hunger und wünsche mir mehr davon für mich selbst, meine Familie und unseren Dienst.
Wieso kommst du nicht selbst zu uns raus?
Wenn du gerne rauskommen möchtest für einen Einsatz wie diesen… Wenn du Menschen medizinisch helfen kannst auf irgendeine Weise, wenn du ihren Tieren helfen kannst, oder ihnen beibringen kannst wie sie ihre Tiere versorgen können… Wenn du etwas über Landwirtschaft oder Tierzucht weißt… Wenn du ein Lehrer bist oder im Gesundheitswesen arbeitest… Wenn du Mechatroniker bist und einen workshop anbieten kannst zu Thema „wie repariere ich Motorräder, Autos oder Fahrräder“… Wenn du ein Geschäftsmann oder Buchhalter bist und Menschen zeigen kannst, wie man ein kleines Unternehmen leiten oder die Buchhaltung dafür machen kann… Wenn du gerne kommen würdest und ein Wort der Ermutigung an die Gemeinde hier weitergeben möchtest und sie in ihrem Glauben fördern möchtest, würde ich dir das sehr gerne ermöglichen und dich beherbergen. Wenn du deine Gemeinde gerne mit dem Thema Mission und ein Herz für Unerreichte bekommen möchtest, setz’ dich mit uns in Kontakt, um zu sehen ob wir was auf die Beine stellen können. Unsere Station mit dem Gästehaus kann jetzt diese Art von Einsätzen relativ reibungslos durchzuführen. Es wird ein unendlicher Segen sein für die Menschen, unser Team und dein Leben.
Das kann meine kleine Herausforderung für dich sein, komm und sieh, was Gott hier tut.
An den Abenden sitzen wir gewöhnlich ums Feuer, trinken Tee und hören uns Julius’ wunderbare Geschichten an. Julius ist einer der Missionare die im Süd Sudan leben. Ich würde mir gerne Zeit nehmen, um ein paar seiner Geschichten für euch aufzuschreiben. Glaubt mir, euer Glaube wird herausgefordert sein und ihr werdet unendlich viel Nutzen von den Geschichten haben. Eigentlich, wenn du ein Autor bist, oder jemanden kennst, der ein Autor ist, melde dich. Denn ich glaube seine Geschichten wären deine Zeit wert und sie wären super spannend zu lesen!
Weiter geht’s mit der Schlangenbiss-Geschichte……
Seine Beine verloren langsam an Kraft und es dauerte nicht lange bis er sich auf allen Vieren befand. Er versuchte zum nächsten 4-6 Stunden entfernten Dorf zu kommen. Die ganze Nacht kämpfte er zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit um sein Leben, auf seinem Bauch kriechend und ohne Unterlass betend. Wenn er aufgab oder sich in Bewusstlosigkeit fallen ließ, würde niemand seinen Körper finden und er wäre ein toter Mann. Er musste weiter kämpfen.
Dann um die 4. Morgenstunde gaben seine Kräfte nach und er war am Ende, er öffnete seine Augen ein letztes Mal und sah das Flackern einer Flamme, ein Mann war früh aufgestanden und machte ein Feuer vor seinem Haus. Julius schrie und der Mann hörte ihn, er eilte herbei und half Julius. Während er ihn versorgte gab er ihm ein einheimisches Pflanzen-Heilmittel für den Schlangenbiss, Essen, Wasser und Ruhe. Als er wieder kräftig genug war, um seinen Weg fortzusetzen, ging er los zu dem Dorf, zu dem er ursprünglich wollte.
Was für ein hoher Preis, den er bezahlte, um das Privileg zu haben das Evangelium mit denen zu teilen, die es noch nie gehört hatten, was für ein Zeugnis der Liebe Christi. Erstaunlicherweise war dies kein Einzelfall oder Ausnahme, jedes Mal wenn wir uns treffen höre ich neue und wunderbare Geschichten die mir den Atem rauben. Ich sehe es als Ehre und Privileg Julius meinen Freund nennen zu dürfen.
Gemeinde mit Ausblick
Nach der Erzählung von Julius, gingen wir gewöhnlich zur Gemeinschaft am Feuer, wo die Toposa-Gemeinde sich jede Nacht traf um zu loben, zu singen, zu tanzen und Geschichten zu teilen. Sie trafen sich jede Nacht von 21 Uhr bis 1 oder 2 Uhr morgens!
Ich bin mir sicher, das ich weitaus mehr von ihnen und ihrer Art Gemeinde zu leben lernen kann, als sie von mir…
Am vierten Tag ging ich rüber, um nach ein paar Projekten zu schauen, an denen einige aus unserem GFI Team arbeiteten. Weil wir im Gästehaus untergebracht waren, musste das Team seine Arbeit dort pausieren und sich auf den Bau des großen Gemeinschafts-Zentrums fokussieren. Dies war ein großes Zelt, das Platz für Treffen der Gemeinschaft bieten würde, ein Platz Seminare und Kurse durchzuführen, genauso wie ein Platz sich Sonntags zu treffen als Gemeinde, ein Bürgerhaus seiner Art. Eine Schule wurde auch gebaut in der Nähe von diesem Zentrum, dort wird unser Team die Jahrgangsstufen 1-4 unterrichten.
Oh weia …
Während ich mit dem Team redete spürte ich, wie sich Kopfschmerzen anbahnten. Ich entschloss mich, etwas Wasser zu trinken und zurück zur Station zu laufen. Ich fühlte, wie die Sonne mir zusetzte und sie war sehr heiß. Ich sah auf meine Garmin, um die Temperatur zu checken, 47°C. Wow, kein Wunder hatte ich Kopfschmerzen, ich fiel in mein Bett und wachte 4 oder 5 Stunden später auf und fühlte mich überhaupt nicht gut.
Klassischer Sonnenstich dachte ich, ich sollte Schutz suchen vor der Sonne, viel Wasser trinken und mich ausruhen, dann bin ich in kürzester Zeit wieder auf den Beinen.
Nö.
Es ging mir sogar schlechter. Nach einer schrecklichen Nacht mit Fieberschüben, Zittern, ächzenden Schmerzen und Steifheit, dachte ich, ich sollte zusehen, ob ich einen Malariatest bekommen kann. Diese Symptome trafen alle zu und ich bin unterwegs gewesen, hatte unter den Sternen geschlafen ohne Moskitonetz. Das wird kein Spaß…
Vorausschauend hatte Becky unserem Aufbauteam eine umfassende Medizin-Box mitgegeben, für die Station, darin war eine starke Malariamedizin. Ich dankte Gott für ihre gründliche Vorbereitung und Voraussicht. Ich war so froh, das ich Zugang hatte zu dieser Medizin, denn ich wusste meine Situation war brenzlig und wenn ich nicht schnell die richtige Medizin bekommen würde, konnte das sehr leicht meinen Tod bedeuten. Und ich hatte nicht das Gefühl, das dies der passende Zeitpunkt dafür war.
Für diejenigen von euch, die es nicht wissen, Malaria kann einen auf verschiedene Arten beeinträchtigen. In manchen fällen kann der Verlauf sehr mild sein und in anderen sehr schwerwiegend, es kann zu einem Koma und Tod kommen. In der Nacht schoss meine Temperatur in die Höhe und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Ein paar Leute aus dem Team hatten mich gefunden und meine Matratze nach draußen unter die Sterne gezogen. Sie legten ein Handtuch über mich und ein zweites über meinen Kopf und nahmen einen Kübel, mit dem sie so lange Wasser über mich gossen, bis die Tücher klitschnass waren. Nach ungefähr einer Stunde schien ich etwas abzukühlen. Von diesem Punkt an hatte ich die schlimmste Nacht meines Lebens.
Wie man eine Wolke baut …
Ich habe mit Halluzinationen gekämpft, kam rein und raus aus dem Fieberwahn, mein Verstand war nicht klar und verwirrt. Ich habe mit chinesischen Armeen gekämpft im Jahre 1300 und hatte versucht Regenwolken zu bauen. Ich kämpfte mit meinem Schlafsack und schwitzte am ganzen Körper. Ich musste mehrmals in der Nacht dringend auf Toilette und ich glaube das ich es nicht mal die Hälfte der Male, die ich musste, nach draußen geschafft hatte. Einmal, als ich es nach draußen geschafft hatte, leuchtete ich mit meiner Fackel und sah, das mein Urin dunkelrot war…. Hmm … kein gutes Zeichen.
Zum Glück sah der Arzt, das ich in keinem guten Zustand war und es mir auch nicht besser gehen würde, er telefonierte, um zu sehen, ob ich am nächsten Morgen evakuiert werden könnte. Glücklicherweise war der AIM Flug frei, ich musste nur den 4-Stunden langen Weg zum Flugstreifen schaffen und über die Grenzen, vorbei an den Covid-19 Temperatur checks, kommen… Aber, ein Problem nach dem anderen.
Wir kamen sehr schnell an der Grenze an, ich hielt meinen Kopf unter einen Wasserhahn und wusch meine Hände und Arme mit kaltem Wasser – ein Versuch mich abzukühlen, um den Temperatur check auszutricksen. Sie hatten meine Temperatur am Handgelenk gemessen. 33°C. Tja, ich bin froh, das ihr Thermometer kaputt war, ich habe mich sicher nicht wie 33°C gefühlt. Ich hatte eine Frau nach mir gesehen, mit 40°C als gemessener Temperatur – sie wurde an die Seite geführt zum Covid Quarantäne Zentrum. Man, da bin ich gerade noch davon gekommen, ich wäre nicht gerne in einem Covid Quarantäne Zentrum mitten im Nirgendwo im Süd Sudan stecken geblieben, auch nicht für einen Augenblick. Puh . . . .
Kein Ort wie zu Hause
Der Flug zurück nach Hause, war alles was ich mir wünschen konnte und noch mehr. Ungefähr eine Stunde später lag ich eingekuschelt im Bett und Jessie versorgte mich. Sie erzählte mir später, das sie etwas besorgt war, weil meine Lippen einen seltsamen Blauton bekommen hatten und ich gute 6kg innerhalb der letzten vier Tage verloren hatte, nicht ideal. Aber mit der Medizin, die wirkte und etwas Ruhe war ich bald raus aus dem Bett und auf dem schnellen Weg zur Genesung. Gott sei Dank.
Stellt euch vor, das wäre letztes Jahr passiert und ich hätte mich auf einer schlimmen Vierradantrieb-Straße durchkämpfen müssen, dazu noch 3 bis 4 Tage anstrengender Fahrt, um nach Hause zu kommen! Gott sei gelobt, für die Chinesen und ihre Fähigkeiten im Straßenbau und für die Wright Brüder und die Erfindung des Fliegens, auch für AIM!
Diese Woche macht sich unser GFI Team wieder auf den Weg für einen weiteren Einsatz, in einer Welt voller Lockdowns und Einschränkungen. Gott sei Lob und Dank, das wir rausgehen können und den Menschen frei von Jesus erzählen können! Ich wäre sehr gerne mit ihnen losgezogen, aber ich muss mit meiner Frau und Kindern darüber sprechen, ob es eine weise Entscheidung wäre. Mal sehen, ob es passiert . . .
Ist es das wert?
In dieser Zeit musste ich mit meinem Verstand und meiner Fantasie kämpfen. Ich habe die YWAM Serie über Missionare früher und jetzt gelesen und dachte an einige dieser Wegbereiter die ihre Leben und die Leben ihrer Familien der Mission gewidmet hatten und diese oft wegen Malaria verloren. Ich bin Gott dankbar für die Entwicklung der modernen Medizin aber ich wurde auch an den Preis von Mission erinnert. Daran, das wir nicht hier sind, um ein tolles Abenteuer zu erleben, wie es manche ahnungslosen Leute gerne sehen. Es gibt einen Grund dafür, das diese Menschen unerreicht sind. Der Standort ist schwierig zu erreichen, die politische Lage ist sehr unbeständig und unsicher, das physische Klima ist hart und ein Gewöhnen daran ist herausfordernd für uns als Ausländer. Und Dinge, so klein wie Mücken, können große Rückschläge verursachen.
Ich frage „ist es das wert?“ Dann, tief in meinem Herzen, höre ich die Antwort – 100 Mal JA und AMEN, für den König und für SEINEN Ruhm geben wir gerne unser Leben. Für seine Herrlichkeit.
So, macht es gut, tut eurem Nächsten Gutes und denkt daran, Gott ist nur ein Gebet entfernt.
Liebe Grüße von Josh und der ganzen Familie
Hier ist ein kurzes Video mit Aufnahmen, bevor ich krank wurde.
*Bitte denkt daran, das dieser Einsatz in Partnerschaft mit TEGA, SLM und einem medizinischen Team aus verschiedenen Krankenhäusern in Eldoret durchgeführt wurde, ich arbeite natürlich mit GFI.
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