Wir waren gerade am Zusammenpacken nach einem wunderbaren „Food-Outreach“ in einem Gebiet im Süden des Turkana Sees. Eine wunderbare Zeit des Austausches über die großartige Liebe Gottes und über die Beziehung, die wir mit unserem Schöpfer haben können lag hinter uns. Insgesamt war es ein wirklich herausfordender Einsatz und wir spürten wie der Feind uns attackierte und uns beim Ausbreiten des Reiches Gottes hindern wollte. Peter musste während unseres Einsatzes sogar einige Ersatzteile mit dem Flugzeug für die Reparatur unseres Trucks herbeischaffen, damit wir überhaupt weiterfahren konnten. Das Team war wirklich im Kampf!
(ein kurzer Ausschnitt aus unserem Lebensmittel-Einsatz)
Als wir zusammenpackten um nach Hause zurückzufahren fühlten alle eine riesige Erleichterung. Endlich Heimfahrt nach einem so herausfordernden Einsatz!
Der Lastwagen wurde vollgeladen, die Abfahrt auf 6 Uhr morgens geplant und ich folgte mit einer Stunde Abstand. Eine der Regeln bei unseren Einsätzen ist es, immer im Team zu fahren. Das ist wichtig, damit man sich im Falle einer Panne oder, was zur Zeit öfters geschieht, im Falle einer Attacke zur Wehr setzen kann.
Nun- heute würden wir uns aus einem ganz anderen Grunde brauchen.
Nach einer Stunde Fahrt rief mich einer der Team-Mitglieder aus dem Truck an. Alle schienen in Panik und heller Aufregung zu sein. "Josh, wie weit bist du von uns weg? Komm schnell, ich denke er ist tot und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll!"
Ich schaltete zwei Gänge höher und raste so schnell ich konnte. Ein Schlagloch habe ich nicht rechtzeitig erkannt - Mit voller Geschwingigkeit rein und dann- für einen kurzen Augenblick hob mein Wagen ab und flog durch die Luft, bevor ich „boom“ wieder den Boden berührte und mit lautem Gequietsche vor dem Truck zum Halten kam. Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich erfüllt. Ein Junge – er war kaum 14 lag blutüberströmt auf dem Boden und eine Fahrradbremsspur zeigte in Richtung des Trucks.
das verunstaltete Fahrrad - kannst du es erkennen?
Ich verschaffte mir einen Überblick über die Lage und nahm den Jungen auf den Arm. Zusammen warfen wir alles, was im Kofferraum war auf die Strasse und legten ihn mit viel Sorgfalt in den Kofferraum. Mit Vollgas fuhren wir zum nächstgelegenen Krankenhaus. Die Bremsen quietschen, ich sprang aus dem Auto um Hilfe zu holen. Das Heftige: der Arzt war nicht dort! So fuhren wir zum nächsten Krankenhaus – wieder keiner da! Ständig rief ich laut zum Herrn:“Herr, lass ihn nicht tot sein!“ Schließlich fanden wir ein Krankenhaus.
Ich hob den Jungen aus dem Auto. Unter ihm: eine richtige Blutlache. „Oh Herr, wir brauchen ein echtes Wunder!“ war alles, was ich noch beten konnte. „Ruft mich an, wenn es Neuigkeiten gibt“ waren meine letzten Worte. Ich hinterließ meine Kontaktdaten und übernahm die Rechnung.
So schnell ich konnte fuhr ich zurück zur Unfallstelle um das Team beim Polizeiverhör zu unterstützen. Das würde heftig werden und wir waren so angewiesen auf Weisheit vom Herrn um gut durch diese Situation zu kommen. Ich rief das Team zusammen und gemeinsam beteten wir um ein Wunder!
Wenn es einen Weg durch dieses Chaos geben sollte, dann war Gebet der Schlüssel!
2 Tage wurden wir auf der Polizeistation festgehalten, dann kam die gute Nachricht; dem Jungen ging es besser, das Röntgenbild ebenso wie das CT zeigte, dass nicht ein Knochen gebrochen und keine inneren Organe veletzt waren! Obwohl er viel Blut verloren hatte, ging es ihm besser. Wie aus dem Nichts fanden wir die Familie des Jungen, erzählten ihnen von allem und nahmen sie mit zum Krankenhaus. Wir konnten die Situation klären, versprachen Entschädigung inclusive dem Kauf eines neuen Fahrrads für den Jungen. Nach einigem Hin-und Her setzte uns die Polizei wieder auf freien Fuß.
Es war so offensichtlich: dies war kein gewöhnlicher Unfall. Die Bibel zeigt uns, dass der Feind umhergeht wie ein brüllender Löwe um zu rauben, zu stehlen und umzubringen.
Es gibt einen Kampf in der Himmelswelt und wir stehen in diesem Kampf- dem Kampf um die Ewigkeit. Es geht um alles und Gebet ist unsere starke Waffe! Für mich gab es keinen Zweifel: dieser Junge sollte getötet werden. Wenn dies der Fall gewesen wäre, wären wir alle vor riesigen Schwierigkeiten gestanden mit der Polizeit, mit unserer ganzen Organisation und mit unserem Hab und Gut. Nicht auszudenken!
Aber Gott selbst war auf unserer Seite um uns aus allen Schlingen des Feindes zu retten!
Und alles was ich sagen ist: Gott war mächtig und hat uns aus einer scheinbar auswegslosen Situation gerettet!
Dem Jungen geht es übrigens wieder gut. Er geht zur Schule und ein wunderbarer Pastor hat sich ihm angenommen. Wir stehen weiter mit ihm im Kontakt. Dem Herrn sei die Ehre!
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